4. Kapitel

Washington, D.C. 1. November

Mark Beamon winkte Tom Sherman, dem stellvertretenden Direktor des FBI, heftig zu, der im Eingang der Bar stand und sich suchend umschaute. Sherman bemerkte ihn jedoch nicht, deshalb stand er auf und hob winkend beide Arme über den Kopf, bis er ihn endlich gesehen hatte und zu ihm herüberkam.

»Nett hier, Mark.« Sie schüttelten sich herzlich die Hände.

»Ach, tu nur nicht so. Der Barkeeper hat mir verraten, dass man dich fast jeden Abend hier raustragen muss«, scherzte Beamon, nahm wieder Platz und schob seinem Freund eines der beiden Biergläser zu, die bereits auf dem Tisch standen. »Also, wie war es?«

Sherman war gerade aus New Mexiko zurückgekehrt, wo er die Abschlussfeier am College seiner Tochter besucht hatte.

»Stell dir vor, sie bleibt dort. Hat es mir einfach so gesagt. Ein Wirtschaftsprüfungsunternehmen in Santa Fe hat ihr ein ziemlich gutes Angebot gemacht.«

»Na, das ist doch prima! Einen guten Job zu kriegen ist heutzutage schwer, Tommy. Es ist nicht so wie damals, als wir beide jung waren. Die Konkurrenz ist ziemlich heftig.«

Sherman trank wortlos einen kräftigen Schluck Bier. Beamon wusste, was seinem Freund zu schaffen machte. Tom liebte seine Tochter abgöttisch, und dass sie vier Jahre lang eintausend Meilen weit weg gewesen war, war eine Sache, aber dass sie für unabsehbare Zeit so weit weg war, etwas ganz anderes.

»Es sind einfach verdammt viele Meilen, weißt du?«

»Klar.«

Sherman sah aus, als wolle er noch etwas sagen, aber dann schaute er sich stattdessen in der Bar um und betrachtete die jungen Gesichter an den Nachbartischen. »Hast du uns was zu essen bestellt, oder machen wir heute die ›Mark-Beamon-Bierdiät‹?«

»Ich hab diese Mozarellasticks und Nachos genommen – ach ja, und Buffalowings.« Beamon ignorierte den gequälten Ausdruck auf dem Gesicht seines Freundes. Seit er mit dem Rauchen aufgehört hatte, war Sherman ein unerträglicher Gesundheitsfanatiker geworden. »Ich hab’s vielleicht ein bisschen übertrieben, bloß dachte ich, du würdest Leslie mitbringen. Sie ist bestimmt ganz schön erledigt von der Reise, oder?«

Sherman schüttelte den Kopf. »Nein. Ich wollte mal allein mit dir reden.«

Beamon griff wortlos nach seinem Glas.

»Diesmal hast du es wirklich geschafft, Mark.«

Die Kellnerin, die das Essen servierte, unterbrach ihr Gespräch. Beamon versicherte ihr, dass sie noch genug Bier hatten, während er schuldbewusst seinen Teller betrachtete. Die Fettrolle um seine Leibesmitte – allgemein als Rettungsring bekannt – vergrößerte sich mit alarmierender Geschwindigkeit. Noch schlimmer war, dass sich seine Gewichtszunahme auch im Gesicht bemerkbar machte. Er hatte schon regelrechte Pausbäckchen. Aber eigentlich spielte das auch keine Rolle mehr – für eine Karriere als Model war es in seinem Alter ohnehin zu spät. Unbekümmert griff er nach einem Hähnchenflügel.

»Komm schon, Tommy, die Presse hat die Hälfte davon erfunden.«

»Mark, du hast in Anwesenheit von Calahan und zwei Journalisten von der Post den Kampf gegen Drogen eine Zeitverschwendung genannt. Und du hast es so laut gesagt, dass der halbe Raum dich gehört hat.«

Beamon zog eine Grimasse bei dem Namen des derzeitigen Direktors des FBI. Er hatte William Calahan zum ersten Mal bei der Abschiedsparty für den scheidenden Direktor getroffen und von Anfang an nicht gemocht. Er war erst drei Tage vorher ernannt worden und schien bereits die gesamte Organisation durchgemustert und für unzulänglich befunden zu haben. Fünfzehn Minuten lang hatte er ohne Pause auf Beamon eingeredet und die zahllosen Schwächen des FBI aufgezählt, wobei er ihm bis auf eine Nasenlänge auf die Pelle gerückt war. Beamon hatte bei seinem Gerede rasch gemerkt, dass er ein ahnungsloser und ziemlich eingebildeter Ignorant war. Im Anschluss an diesen Vortrag hatte Calahan ihm fast ohne Atem zu holen erzählt, dass er Mitte der siebziger Jahre seine Wiedergeburt als Christ erlebt habe, und gemeint, er habe den Eindruck, fast sämtliche leitenden Angestellten des FBI seien Alkoholiker.

Nachdem Calahan mit seiner kleinen Rede fertig gewesen war, hatte Beamon demonstrativ seinen Bourbon hinuntergekippt. »War nett, Sie kennen zu lernen«, hatte er hastig gesagt und sich beeilt, Tom Sherman zu finden, um sich noch ein paar Drinks zu genehmigen.

Der Direktor hatte dieses unheilvolle erste Treffen nie vergessen, und seine anfängliche Verachtung für Beamon hatte sich in Abneigung und dann in Hass verwandelt. Und dabei war es in den vergangenen Jahren geblieben.

»Mit Calahan werde ich schon fertig. Herrgott, Tommy, ich bin der beste Ermittler, den das FBI hat. Was will er tun? Mich abschieben?«

»Verdammt richtig. Du hast es diesmal zu weit getrieben, Mark. Calahan hat den halben Morgen in meinem Büro gehockt und fast nur gebrüllt.«

Beamon griff nach einem weiteren Hähnchenflügel und tauchte ihn in Ranchdressing.

»Was ist der schlimmste Job, den du dir vorstellen kannst, Mark? Wie würde es dir gefallen, die nächsten fünf Jahre als Leiter einer Sonderkommission zu verbringen, die das Ablagesystem des FBI überprüft? Das ist keine Erfindung von mir – er hat das tatsächlich vorgeschlagen.«

Am Nachbartisch wurde ziemlich lautstark ›Happy Birthday‹ angestimmt, zu Ehren eines verlegenen Mädchens, das sicher gerade erst einundzwanzig geworden war. Beamon schaute den glücklichen jungen Leuten zu, die ausgelassen schunkelten. Schließlich wandte er sich wieder zu seinem Freund um. »Also, sag schon endlich, was Sache ist.«

»El Paso.«

»Wie?«

»El Paso, Texas.«

Beamon starrte ihn verständnislos an.

»Du weißt doch … dieser große Nachbarstaat von Mexiko.«

»Was ist in El Paso?«

»Dort ist gerade die Position eines Stellvertretenden Special Agent in Charge frei geworden. Du wärst der zweite Mann hinter Steve Garrett.«

Beamon zündete sich eine Zigarette an, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und dachte an die vielen Jahre, die er dem FBI geopfert hatte. Unmögliche Fälle? Ruft doch Beamon – so hatte es stets geheißen, denn jeder wusste, dass er oft genug wahre Wunder zustande brachte. Immer wieder hatte er Fälle übernommen, vor denen die meisten geflüchtet wären, weil die Ermittlungen jahrelange Plackerei erforderten. Doch statt mit einem unlösbaren Fall in der Versenkung zu verschwinden, hatte er sie, abgesehen von ein paar wenigen Ausnahmen, innerhalb von sechs Monaten erfolgreich gelöst.

Und das war nun seine Belohnung. Eine Zurückstufung und die Verbannung nach Texas. Er hatte immer gewusst, dass es mal so kommen würde, aber dass es jetzt wirklich so weit war, traf ihn doch unerwartet.

»Verdammte Scheiße, Tommy. So was ist einfach nichts für mich. Du weißt, dass ich mich nicht gut unterordnen kann. Gib mir ein Kellerloch als Büro, aber lass mich um Gottes willen auf eigene Faust arbeiten.«

Sherman schüttelte seufzend den Kopf. »Ich kann nichts mehr tun, Mark. Als verantwortlicher Special Agent wärst du weiterhin im Blickpunkt. Du musst einfach von der Bildfläche verschwinden, oder du bist erledigt. Du wusstest doch, dass das mal so kommen würde, Mark. Nie hast du auch nur einen Fingerbreit nachgegeben und dich nie an die üblichen Spielregeln gehalten. Jetzt musst du eben dafür zahlen.«

Beamon leerte sein riesiges Glas in kaum zwei Sekunden, was ihm anerkennenden Applaus von einer Gruppe Collegestudenten am Nachbartisch einbrachte. Beamon nickte ihnen lächelnd zu. Er winkte der Kellnerin und hielt zwei Finger hoch. »Wieder zurück auf Los«, sagte er zu Sherman. »Ich bin nämlich dort in der Nähe aufgewachsen.«

»Ich weiß.«

Beamon nahm einen Zug von seiner Zigarette und schaute nachdenklich dem Rauch hinterher. »El Paso, was?«

»El Paso«, nickte Sherman.

»Was hat Garrett gesagt?«

»Er war sehr froh, dich zu kriegen.«

Beamon kannte Steve Garrett zwar nicht besonders gut, aber zumindest so gut, dass er Tom kein Wort glaubte. »Was hat er wirklich gesagt, Tommy?«

Sherman zögerte einen Moment, ehe er antwortete. »Er hat gefragt, ob du wirklich ein so großes Arschloch seist, wie man sich erzählt.«

»Und was hast du geantwortet?«

»Ein noch größeres.«

Beamon lachte. »Herzlichen Dank, Kumpel. Schön, dass du ein gutes Wort für mich eingelegt hast.«

»Aber dann hat er gefragt, ob du so gut seist, wie man sich erzählt.«

»Und du hast gesagt?«

»Besser.«

John Hobart hielt mit seinem neuen Jeep Cherokee am Zebrastreifen, wo ein dichtes Menschenknäuel über die Straße strömte. Die Sonne schien heute schon den vierten Tag hintereinander, und die Temperatur war auf den Rekordwert von beinahe siebzehn Grad gestiegen. Es war Mittagszeit, und im Inner Harbor wimmelte es von Geschäftsleuten, Touristen und gut gekleideten Konferenzteilnehmern.

Hobart wusste von seinem früheren Arbeitsplatz noch, dass diese Woche eine Baptistentagung in der Stadt abgehalten wurde. Dreißigtausend eifrige Christen waren in Baltimore eingefallen mitsamt ihren dreihundert Bussen, was eine verheerende Wirkung auf den Verkehr im Stadtzentrum hatte.

Die Ampel wechselte, und Hobart trat aufs Gas, was ihm böse Blicke von den Nachzüglern eintrug, die in letzter Minute über die Straße eilten.

Er würde sich nie an den neuen Inner Harbor gewöhnen. Das Zentrum Baltimores galt als Musterbeispiel für eine gelungene Stadtsanierung. Die Straßen war hell erleuchtet, die hohen Gebäude modern und sauber; vor den gläsernen Fassaden der Einkaufszentren und Restaurants zeigten Straßenkünstler ihr Können, und auf der anderen Seite des Wassers ragte das auffallend eckige Dach des National Aquarium empor, das als außergewöhnliche Touristenattraktion beständig von Menschenmengen umlagert war.

Vor fünfzehn Jahren war der Inner Harbor noch voller Ratten und alter rostiger Frachter gewesen, und jeder, der das Pech gehabt hatte, im Stadtzentrum zu arbeiten, hatte seine Mittagspause im Büro verbracht und war gleich nach Feierabend verschwunden.

Die einzig wahrnehmbaren Überbleibsel aus dieser Zeit waren der Abfall, der im schmutzig-trüben Hafenwasser trieb, und die Scharen von Obdachlosen, die die Touristen aus Kansas und Iowa um Geld anbettelten.

Hobart schaute unwillkürlich in den Rückspiegel, als er an dem Gebäude vorbeikam, in dem sich die Büros der Kirche befanden. Er hatte dort so viel Zeit verbracht, dass sein geräumiges Büro ihm allmählich wie ein zweites Zuhause vorgekommen war.

Es war schon seltsam, wie die Dinge sich entwickelt hatten. Er hatte den Job bei Blake zunächst nur als Übergangslösung betrachtet; das Gehalt war gut und die Arbeit als Sicherheitsberater nicht besonders anspruchsvoll. Doch je stärker Blake sich für Politik interessiert hatte, desto faszinierender war sein Job geworden. Mit entsprechenden Geldspenden einige der mächtigsten Männer Amerikas zu beeinflussen war bedeutend spannender, als Blake vor einer Horde militanter Freigeister zu schützen.

Hobart hatte die ersten drei Tage nach seinem Gespräch mit dem Reverend fast ständig an seinem Computer gesessen und unter verschiedenen Namen von Einzelpersonen und Firmen Geld auf Konten in den ganzen USA und im Ausland eingezahlt. Insgesamt hatte er exakt zwei Millionen Dollar abgezweigt, hauptsächlich getarnt als Zahlungen für angebliche Dienstleistungen. Sofern nicht ein Buchhalter bereit war, durch die Dritte Welt zu reisen und diverse Einkäufe, Spenden und vermeintliche Bauprojekte zu überprüfen, würden diese illegalen Transaktionen nie auffallen, nicht einmal, wenn eine der großen Wirtschaftsprüfungskanzleien in den Büchern gezielt danach suchen würde. Sie würden mindestens sechs Monate brauchen und eine Million Meilen, um alles auseinander zu dröseln – und selbst dann würde die Polizei bei jemand anderem vor der Haustür stehen, nicht bei ihm.

Nachdem seine neue Organisation, die er vorläufig ›Committee for a Drug-Free Society‹ oder CDFS genannt hatte, eine solide finanzielle Grundlage hatte, war er zum letzten Mal ins Büro gegangen.

Blake war perfekt gewesen. Aber schließlich verdiente er mit solchen Showeinlagen ja seinen Lebensunterhalt. Hobart war in sein Büro gestürmt und hatte ›vergessen‹, die Tür zu schließen. Sie hatten sich laut gestritten, Blake hatte ihm Vorwürfe gemacht und vage Anschuldigungen erhoben, Hobart hatte sich mit genauso vagen Argumenten gewehrt, bis der Reverend ihm befohlen hatte zu verschwinden. Diesmal hatte Hobart die Bürotür fest hinter sich zugeschlagen und war rasch an den vier Leuten vorbeigegangen, die im Vorzimmer gewartet hatten und ihn mit neugierigen Blicken musterten.

Als die Fahrstuhltüren sich in der Lobby öffneten, erwartete ihn bereits der Wachmann vom Empfang. »Reverend Blake hat bei mir angerufen und mich gebeten, Ihren Fahrstuhlschlüssel an mich zu nehmen«, hatte er nervös gesagt. Seine ausgestreckte Hand hatte etwas gezittert.

Hobart hatte den Schlüssel vom Ring gelöst und seinem früheren Chef im Stillen Anerkennung gezollt für seine Gründlichkeit. »Der Reverend hat gesagt, ich soll Ihnen ausrichten, dass er Ihnen Ihre persönlichen Sachen nach Hause schickt«, hatte der Wachmann ihm hinterhergerufen, als er wortlos durch die Lobby zur Tür gegangen war.

Hobart hatte mit einem unterdrückten Grinsen das Gebäude verlassen. Simon Blake verhielt sich bereits wie der perfekte Komplize.

Doch nun war dieser Teil seines Lebens vorüber, und ein neues Kapitel hatte begonnen. Er raste mit seinem Jeep über eine gelbe Ampel. In knapp zwei Stunden hatte er eine Verabredung, und vorher wartete daheim noch mindestens eine Stunde Arbeit auf ihn.

Hobart riss das Steuer nach rechts. Fast hätte er die Abfahrt nach Canton verpasst. Dieses Viertel am Hafen mit seinen alten Lagerhäusern war in den letzten Jahren unter Yuppies zunehmend beliebter geworden. Er war allerdings auf der anderen Seite des Wassers, wo es schmale Reihenhäuser aus Backstein gab, prachtvolle katholische Kirchen, die an eine vergangene Zeit erinnerten, und enge Straßen voller Schlaglöcher, an deren Gehsteigen Autos parkten.

Hobart hatte den Eindruck, dass in jeder zweiten Haustür ein Kettenraucher stand und das für diese Jahreszeit ungewöhnlich milde Wetter genoss. Durch das offene Fenster drang das Geschrei von Frauen, die nach ihren Kindern riefen, und das Gebell der Hunde, die auf der Straße herumstreunten.

Von einer Anhöhe aus konnte er die dunklen Metalldächer der Stadt sehen, die wie ein schwarzsilberner Teppich wirkten.

Gelegentlich blickte er auf einen Notizzettel, der an seinem Armaturenbrett klebte, und fand endlich, was er suchte – ein kleines Lagerhaus aus Backstein, vor dem eine elegant gekleidete Frau in einem Rollstuhl wartete.

Er bog auf den nächsten freien Parkplatz und ging zu ihr hinüber. Sie wandte sich um und begrüßte ihn mit einem einstudierten Lächeln.

»Mr. Severen, nehme ich an? Ich bin Karen Styles.« Sie streckte ihre Hand aus und hielt mit der anderen das linke Rad des Rollstuhls fest.

»Bitte, nennen Sie mich John.«

Noch während er damit beschäftigt gewesen war, Geld von den verschiedenen Bankkonten der Kirche abzuzweigen, hatte Hobart sich mit einem alten Bekannten in Verbindung gesetzt, der ein begabter Fälscher war. Er hatte ihn mit vier verschiedenen Identitäten ausgestattet, komplett mit Pass, Führerschein, Geburtsurkunde und sogar einer Mitgliedskarte der Bücherei. Der Führerschein auf den Namen John Severen zeigte ihn mit rotbraunem Haar und einem dichten Schnurrbart. Hobart hatte sich in einem gut sortierten Laden für Theaterbedarf die entsprechenden Sachen besorgt und die passenden Veränderungen an sich vorgenommen. So ganz war er immer noch nicht daran gewöhnt. Es war seltsam, in den Spiegel zu schauen und kein kurz geschnittenes schwarzes Haar und kein glatt rasiertes Gesicht zu sehen. Noch schlimmer war, dass der Bart erbärmlich juckte.

»Schauen wir es uns mal an«, schlug die Maklerin vor und öffnete mit dem Schlüssel die schwere Metalltür des Lagerhauses. Hobart half ihr, sie aufzudrücken, und sie schaltete das Licht ein.

Zunächst kamen sie in ein kleines Vorzimmer. Die Wände waren irgendwann einmal gelb gestrichen gewesen, aber jetzt verblasst und bräunlich gefleckt. Hobart ging über den zerschlissenen Teppichboden zu einer Tür, die in einen fast identischen Raum führte. In die linke Wand waren zwei große Fenster gebrochen worden; ihrem etwas schiefen Aussehen nach zu urteilen, erst lange nach der Errichtung des soliden Backsteingebäudes.

»Wenn Sie bitte mitkommen, zeige ich Ihnen das Badezimmer und den Eingang zum Lager.« Er betrachtete den dünnen Hals der Maklerin, als sie den Rollstuhl durch den schmalen Korridor manövrierte. Es würde kaum eine Sekunde dauern, ihn zu brechen; sie würde es nicht einmal richtig mitkriegen. Aber das war zu gefährlich, auch wenn es ein Risiko war, sie leben zu lassen, doch das musste er eben eingehen.

Das Bad war klein und nur mit Waschbecken, Toilette und einem Spiegel ausgestattet. Es hatte ebenfalls verblichene Wände, die jedoch mit breiten schwarzen Schimmelstreifen überzogen waren, was auf den ersten Blick wie ein Tapetenmuster aussah. Karen hielt an einer weiteren, massiven Tür und zerrte vergeblich mit aller Kraft daran. Hobart kam ihr zu Hilfe. Sie lächelte ihm dankbar zu und rollte hindurch.

Es war von der Größe her ideal – annähernd fünfzehn mal fünfzehn Meter, mit einer Deckenhöhe von gut sieben Metern. Die Wände bestanden aus alten Backsteinen, die hier und da von schmutzigen Holzregalen verdeckt wurden. Am anderen Ende war ein großes Tor, durch das sogar ein Sattelschlepper fahren konnte.

»Bis vor zwei Wochen war hier eine T-Shirt-Firma«, erklärte die Maklerin und hob einen der bunten Werbeprospekte auf, die über den Boden verstreut waren, während Hobart sich umschaute. »Daher stammt dieser ganze Papierkram. Aber das Lagerhaus wird natürlich besenrein sein, wenn Sie sich entscheiden, es zu nehmen.«

»Und oben sind Wohnungen?«

»Zwei. Ich habe mich überzeugt, dass beide verfügbar sind, aber besonders hübsch sollen sie nicht sein.«

»Achthundert Dollar für das Lagerhaus, haben Sie gesagt?«

Sie nickte.

»Wie viel für das gesamte Gebäude?«

Sie kaute an ihrer Unterlippe. »Vermutlich doppelt so viel, sechzehnhundert. Denken Sie daran, dass es von hier aus keinen Zugang nach oben gibt.«

Er schaute sich noch einmal flüchtig um. »Ich nehme es für ein Jahr mit der Option auf ein weiteres Jahr. Es ist allerdings noch einiges zu tun. Ich denke mal, dass die Besitzer nichts dagegen haben, wenn ich ein paar Verbesserungen vornehme – auf eigene Kosten natürlich.«

»An was genau haben Sie gedacht?«

»Nichts Besonderes. Ein wenig Farbe, ein neuer Teppichboden, vielleicht eine Alarmanlage.«

Die Maklerin zuckte die Schultern. »Ich kann mir nicht vorstellen, dass das ein Problem ist. In welcher Branche sind Sie tätig, John?«

»Antiquitätengroßhandel.«

»Tatsächlich? Wie interessant«, erwiderte sie eher gelangweilt. »Ich sause mal schnell raus zu meinem Auto und rufe die Besitzer an, um mich zu vergewissern, dass ich Ihnen die richtige Auskunft über die Wohnungen gegeben habe. Dann frage ich auch gleich wegen der Verbesserungen. Wenn alles in Ordnung ist, können wir in mein Büro fahren, das bisschen Papierkram ausfüllen, und dann gehört es Ihnen.«

»Schön.«

Es war fast fünf Uhr, als Hobart das Maklerbüro in Fells Point verließ, eine Gegend, die bekannt war für gute Fischrestaurants und verrufene Kneipen. Von der anderen Straßenseite drang der verlockende Geruch nach frisch gekochten Krabben herüber. Er schaute auf seine Uhr. Das Abendessen musste noch warten.

Ungefähr einen Block vor seinem Ziel bog Hobart auf einen schmalen Parkplatz ein. Er nahm sein Handy, fischte einen Zettel aus seiner Tasche und wählte die Nummer, die darauf notiert war. Es läutete vier Mal, bis ein Anrufbeantworter ansprang.

»Hinterlassen Sie eine Nachricht«, war die einzige Ansage, darauf folgte ein lautes Piepen. Wortlos unterbrach er die Verbindung, nahm einen kleinen schwarzen Rucksack vom Boden des Jeeps und stieg aus. Es wurde allmählich dunkel, und er hatte etwas Mühe, die Hausnummern zu erkennen. Zwischen Nummer 619 und dem Nachbargebäude war ein schmaler Durchgang, in den er einbog. Auf dem aufgesprungenen Zement unter seinen Füßen stand fünf Zentimeter hoch seifiges Wasser. Es roch nach Waschmitteln.

Der Gang führte in einen kleinen Hinterhof, der von einem niedrigen Maschendrahtzaun in zwei Hälften geteilt wurde. Hobart wandte sich nach links, überzeugte sich kurz, dass niemand aus den Fenstern der umliegenden Häuser schaute, und zog einen großen Schraubenzieher heraus. Allerdings merkte er, dass er ihn gar nicht brauchte. Die Tür ging auf, als er die Klinke packte. Lächelnd betrat er die Küche.

Überall türmte sich Geschirr, dem Geruch nach zu urteilen schon seit längerer Zeit. Auf dem Boden entdeckte er einen kleinen Stapel Knochen, und er erstarrte. Fast eine Minute lang lauschte er regungslos, ehe er weiter ins Wohnzimmer ging. Er war alles andere als leise ins Haus eingedrungen, und das hätte kein anständiger Hund überhört.

Rasch machte er einen Rundgang, um sicherzugehen, dass niemand daheim war. Sämtliche Zimmer befanden sich in einem ähnlichen Zustand wie die Küche. Gips fiel von den Decken, die Hälfte der Lampen schien defekt, und die wenigen Möbel, die es überhaupt gab, sahen aus, als stammten sie vom Sperrmüll. Im Schlafzimmer gab es nicht einmal ein Bett, sondern nur eine übel riechende Matratze auf dem Boden.

Rasch platzierte er Wanzen im Telefon, im Wohnbereich und im Schlafzimmer. Er war froh, dass er chirurgische Handschuhe übergestreift hatte – auf diese Weise brauchte er nichts mit bloßen Händen zu berühren und sich am Ende noch sonst was zu holen.

Nachdem er fertig war, setzte er sich in einen zerschlissenen La-Z-Boy-Sessel neben der Haustür. Er war allerdings nicht besonders bequem. Die Lehne ließ sich nicht mehr verstellen, und es sah aus, als sei der Großteil der Schaumstofffüllung verrottet und auf den Teppichboden gerieselt. Davon abgesehen war er ideal. Man konnte ihn von der Tür aus nicht sofort sehen, und es war vernünftiger, als auf dem Boden zu sitzen – wenn auch nur geringfügig.

Neben ihm stand ein großes Regal, das überquoll mit Büchern. Er lehnte sich hinüber und überflog die Titel. Keine Romane oder Erzählungen, nur Lehrbücher. Hauptsächlich für Physik und Chemie, aber auch für Archäologie, doch der dicke Staub auf den Einbänden deutete darauf hin, dass dieses Thema seit längerem in Ungnade gefallen war. Es freute ihn zu sehen, dass sein alter Freund nach wie vor sein Gehirn beschäftigte.

Der Freund, auf den er wartete, war ein gewisser Peter Manion. Hobart hatte sofort an seinen ehemaligen Informanten gedacht, als Blake ihm freie Hand gegeben hatte, obwohl er Manion seit der Zeit bei der DEA nicht mehr gesehen hatte.

Manion war 1957 in Baltimore geboren worden und hatte schon früh eine besondere Begabung für Mathematik und Naturwissenschaften gezeigt. Seine Eltern waren einfache Arbeiter, doch seine Mutter, eine ausgesprochen energische Frau, hatte ihn immer gefördert, denn sie wusste, was eine gute Ausbildung wert war. Sein Vater hatte weniger davon gehalten. Ihm wäre ein Sohn, der nicht so schüchtern und still war, lieber gewesen. Dank der Unterstützung seiner Mutter hatte Manion schließlich ein Stipendium für die Johns Hopkins Universität erhalten. Und dort hatte er angefangen, sich für die dunkleren Seiten der Chemie zu interessieren.

Gegen Ende seines zweiten Studienjahrs hatte sich eine hübsche Psychologiestudentin mit ihm angefreundet und nach einigen Wochen vorgeschlagen, er könne doch mal eine Portion LSD zusammenbrauen, so was sei für ihn ja bestimmt keine Kunst. Manion hatte sich zunächst gesträubt, doch die Aussicht auf leicht verdientes Geld hatte ihn schließlich verführt. Und da seine Neugier viel zu groß gewesen war, hatte er das Produkt gleich selbst getestet.

Das war der Anfang eines Drogenproblems gewesen, das sein ganzes Leben beherrschte und mit der Abhängigkeit von Heroin endete. Mitten in seinem vorletzten Jahr hatte er die Uni verlassen und lebte seither mehr oder weniger ständig in einem Drogenrausch.

Anfang der achtziger Jahre hatten sie sich während Hobarts Dienstzeit in Baltimore zum ersten Mal getroffen. Manions Intelligenz, seine Verbindungen und sein Verfolgungswahn hatten ihn zum idealen Informanten für den jungen John Hobart gemacht. Er verpfiff zwar nie Einzelpersonen, aber er hatte ihn bestens mit Informationen über die Herstellung von Designerdrogen und die Weiterverarbeitung von biologischen Rauschmitteln versorgt.

Hobart hatte ihn fast zehn Jahre lang nicht gesehen, aber keinerlei Schwierigkeiten gehabt, ihn zu finden. Er lebte nur drei Blocks von dem Haus entfernt, in dem er damals gewohnt hatte, und seine Nummer hatte sogar im Telefonbuch gestanden. Drogendealer konnten sich eben keine vollständige Anonymität leisten.

Um halb sieben hörte Hobart einen Schlüssel in der Haustür. Er zog die 45er Automatik aus dem Halfter unter seinem linken Arm, stand leise auf und drückte sich flach gegen die Wand .

Der Mann, der eintrat, war größer als er, ging aber so gebeugt, dass man den Eindruck hatte, irgendein unsichtbares Gewicht laste auf ihm. Hobart erkannte ihn sofort wieder, obwohl der jahrelange Drogenmissbrauch und das Nichtstun seinen Zoll gefordert hatten. Leise trat er hinter ihn und drückte ihm den Lauf der Waffe ins Genick.

Peter Manion erstarrte. »Darren, bist du das? Ich hab dir doch gesagt, du kriegst dein Geld nächste Woche, Mann. Ich hab noch was am Laufen. Ich schwöre dir, du kriegst jeden Cent.« Seine Stimme war so dünn, dass Hobart Mühe hatte, ihn zu verstehen, obwohl er direkt hinter ihm stand.

»Hast du deine Rechnungen nicht bezahlt, Petey?«

Manion erstarrte, und sein Kopf ruckte hoch. Offensichtlich hatte er seine Stimme erkannt.

Langsam ging Hobart um ihn herum und zog die Waffe über die schlaffe Haut des Halses.

Manion schaute ihm direkt in die Augen, ohne seine Verkleidung zu beachten. Unbewusst rieb er sich das Handgelenk, das Hobart ihm vor so vielen Jahren gebrochen hatte.

»Wie geht es dir, Peter? Lange nicht gesehen.« Hobart packte Manion an seinem dreckigen Pullover und stieß ihn auf den Sessel, in dem er die letzte Stunde verbracht hatte.

Er setzte sich auf eine alte Feldkiste aus Armeebeständen, die als Tisch diente. »Du scheinst abgenommen zu haben – hast du fleißig Sport getrieben?«

Der ausgezehrte Manion starrte ihn weiter an. »Sie sind nicht mehr bei der DEA«, sagte er schließlich trotzig. »Ich weiß, dass man Sie gefeuert hat.«

Hobart schüttelte nur den Kopf. »Das glaubt zwar alle Welt. In Wirklichkeit habe ich bloß die Organisation gewechselt.«

»Für wen arbeiten Sie jetzt? Das FBI?«

Hobart schüttelte erneut den Kopf.

Manion riss die Augen auf. »CIA?«

Hobart lächelte und nickte kaum wahrnehmbar. Peter Manion hatte immer schon unter einem krankhaften Verfolgungswahn gelitten. Hobart erinnerte sich noch an seine Phantastereien über die CIA, die seiner Ansicht nach hinter allem steckte – von Kennedys Ermordung bis zur Schließung des Supermarkts in seinem Viertel. Manion sah die CIA als eine gesichtslose, allmächtige Organisation, deren Agenten hinter jeder Ecke lauerten, und diesen Wahn wollte Hobart sich zunutze machen.

Manion zog seine Knie an die Brust und umklammerte sie mit seinen knochigen Armen.

»Was wollen Sie, Mann?«

»Nur ein paar Informationen. Sollte direkt in dein Fach fallen.«

Manion blieb stumm. Er sah aus, als bräuchte er einen Schuss.

»Wir planen eine kleine Aktion, bei der ich deine Kenntnisse in Chemie brauche.« Manion horchte bei dem Wort ›Chemie‹ auf.

»Wir sind es leid, dass mit dem Drogenhandel so viel verdient wird. Dieses Geld sorgt dafür, dass einige Regierungen an der Macht bleiben, bei denen uns lieber wäre, wenn sie schleunigst verschwänden. Du verstehst, was ich meine?«

Manion schaute verzweifelt um sich und schien gar nicht zuzuhören.

»Wir müssen diese Geldquellen austrocknen – deshalb werden wir die Drogenlieferungen in die USA vergiften.«

Manions Hände lösten sich, und seine Füße landeten mit einem lauten Rums auf dem Teppichboden. »Sie sind verrückt!« Seine Blicke schweiften weiter durch den Raum. Hobart war nicht sicher, ob er nach einem Fluchtweg suchte oder nach CIA-Agenten, die sich hinter den Möbeln versteckt hatten.

»Ich habe meine Befehle. Es wird sich für dich ebenfalls auszahlen. Zehntausend Dollar und auf Lebenszeit kostenlos erstklassiges Heroin. Natürlich giftfrei.« Um seine Worte zu unterstreichen, zog er ein Bündel Geldscheine aus der Tasche zu seinen Füßen und warf es aufs Sofa.

»Auf keinen Fall, Mann! Sie können mich nicht dazu zwingen, Ihnen zu helfen. Ich habe auch meine Rechte.« Der letzte Satz klang mehr wie eine Frage als wie eine Bemerkung.

»Natürlich hast du das«, sagte Hobart begütigend. »Aber wenn du mal darüber nachdenkst, musst du doch einsehen, dass das ein großzügiges Angebot ist. Wir machen es mit oder ohne deine Hilfe. Warum willst du dann nicht davon profitieren?«

»Nein, verdammt!«, fauchte er, dass der Speichel von seinen Lippen spritzte.

Hobart schaute auf den Boden, wo ein Kanister Brennspiritus stand. Sein alter Informant schien ihm nicht der Typ für Grillabende zu sein. Zweifellos benutzte er das Zeug für die Herstellung irgendeines Rauschgifts.

Er griff nach dem schmierigen Kanister und betrachtete ihn nachdenklich. Manion umklammerte wieder seine Knie, schaukelte hin und her und murmelte etwas, das wie ein Gebet klang.

»Weißt du, Peter, ich habe gestern Abend eine interessante Fernsehsendung über diese Mönche in Vietnam gesehen, die sich selbst verbrannten, um gegen den Krieg zu protestieren. Erinnerst du dich daran? Ich hab’s einmal selbst erlebt, als ich drüben war. Hässlich.« Er drehte den Kanister um und las die Produktinformationen auf der Rückseite. »Es heißt, dass Verbrennen die qualvollste Todesart ist. Angeblich ist der Geruchssinn eines Menschen der letzte, der aussetzt. Glaubst du das?«

Manion schüttelte kläglich den Kopf. Schweiß stand ihm auf der Stirn. Hobart fing an, die Sache zu genießen.

»Brennendes Fleisch – das ist ein schrecklicher Gestank.

Und es muss noch scheußlicher sein, wenn es das eigene ist.« Er nahm ein Steakmesser von einem halb leeren Teller auf dem Boden und hielt es Manion an die Kehle. Mit der anderen Hand goss er ihm den Spiritus über den Kopf. Das Messer an seinem Hals hinderte ihn daran aufzuspringen. Er vergrub nur sein Gesicht zwischen den Knien und schützte seine Augen.

»Deine letzte Chance.« Hobart warf den fast leeren Kanister weg und zog ein Feuerzeug aus der Tasche. Manion schaute auf, als er es anknipste, und schien schreien zu wollen. Hobart drückte fester mit dem Messer zu, sodass er nur ein jämmerliches Winseln hervorbrachte und gebannt auf die zitternde Flamme starrte.

Hobart hatte zwar durchaus die Absicht, Manion zu töten, falls er sich weiterhin widersetzte, allerdings auf eine weniger dramatische Art und Weise. Ein schreiender Feuerball, der durch das Haus rannte, würde nur Aufmerksamkeit erregen.

Manion schloss die Augen und begann leise zu schluchzen.

Hobart wurde langsam ungeduldig. »Komm schon, Petey, wie lautet deine Entscheidung?«

Mark Beamon 01 - Der Auftrag
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